Analyse zur Altbausanierung

Vor der Altbausanierung Beweggründe und Zielvorstellungen analysieren

Teil 1 unseres Leitfaden zur energetische Altbausanierung

Unsere Fachleute im Zimmerei-Meisterbetrieb müssen im Rahmen von Beratungen rund um Sanierungsmaßnahmen viele grundlegende Fragen beantworten. Dabei fällt auf, dass sich die Fragestellungen im Grunde ähneln und eine Menge Aufklärungsarbeit im Vorfeld zu leisten ist. Worum geht es bei einer energetischen Altbausanierung überhaupt und warum ist es erstrebenswert, in einem energieeffizienten Haus zu wohnen – nur aus Kostengründen? Wir meinen: Energiekosten-Einsparungen sollten nicht an erster Stelle der Beweggründe stehen. Zwar müssen diese vielfach als DAS Argument für eine energetische Altbausanierung herhalten, doch bevor es ans lohnenswerte Sparen geht, entstehen erst einmal Kosten. Wer mit Zahlen einigermaßen gut umgehen kann, ist daher häufig verunsichert. Die Überlegung, ob sich die Ausgaben amortisieren werden, und falls ja, nach welcher Zeit man wirtschaftlich von den Einsparungen profitieren kann, ist absolut gerechtfertigt. Wir werden im Folgenden analysieren, für wen sich die energetische Sanierung von Gebäuden wirklich lohnt. Eines sei aber schon einmal vorab verraten: Nicht jedes alte Gebäude ist insgesamt erhaltenswert, weswegen die individuelle Beratung durch unsere Experten umso wichtiger ist.

Welchen Wert hat das Wohnen und was kostet Energie in Zukunft?

Wenn Sie nur den finanziellen Aspekt betrachten, werden Sie schnell desillusioniert feststellen: Energieeffizienz gibt es nicht umsonst. Die Sanierung kostet Sie viel Zeit und Geld. Lohnt sich das dann überhaupt, oder macht sich der „Spareffekt“ womöglich viel zu spät bemerkbar, als dass sich Ihre Investition wirklich „auszahlt“? Eine allgemeingültige Antwort kann es auf diese Fragen nicht geben, aber einige Fakten sprechen dafür, dass es jetzt und in Zukunft sinnvoll ist, Altbauten energetisch zu sanieren. Verabschieden Sie sich aber von der Vorstellung, Geld „verdienen“ zu können mit der Sanierung. Die Erhaltung eines Gebäudes ist immer mit Kosten verbunden. Sie geben für jeden bewohnten Quadratmeter Monat für Monat, Jahr für Jahr Geld aus – mit und ohne Sanierung. Sind Standort, Gebäudestruktur und Nutzungsprofil zukunftsfähig, schaffen Sie mit energetischen Verbesserungsmaßnahmen die wesentlichen Voraussetzungen für zeitgemäßen Wohnkomfort, geringe Verbrauchskosten und Wertsteigerung oder mindestens Werterhalt der Immobilie.

Die energetische Sanierung lohnt sich dann, wenn alle folgenden Aussagen auf Sie zutreffen:

  • Sie möchten eine Komfortverbesserung erreichen.
  • Sie möchten die Energie-Verbrauchskosten senken.
  • Sie möchten den Wert Ihres Gebäudes erhalten oder steigern.
  • Sie sind sich über die Kosten einer energetischen Gebäudesanierung im Klaren –
    unter Berücksichtigung zinsgünstiger KfW-Darlehen und Zuschüsse.

Bedenken Sie zudem, dass Sie in Erhaltungsmaßnahmen und Sanierungen auch investieren müssen, wenn es nicht vordergründig um Energieeffizienz und Umweltaspekte geht. Das bedeutet, Sie werden periodisch Heizkessel, Dachrinnen und Bauteile wie Fußböden, Fenster und Dacheindeckungen erneuern müssen. Sie wollen möglicherweise in Zukunft Ausbaumöglichkeiten schaffen, den Brandschutz verbessern oder streben eine Strukturveränderung im Grundriss an. Alle Intentionen sollten in die Planungen einfließen, damit Einzelmaßnahmen sinnvoll gebündelt bzw. zeitlich aufeinander abgestimmt werden. Nicht immer reicht das Budget für alles auf einmal, und falls doch, ist mitunter Zeitknappheit der limitierende Faktor.

Im Zuge einer Altbausanierung Angenehmes und Nützliches miteinander verbinden

Energetische Sanierung = mehr Komfort? Diese Gleichung geht nicht immer auf. Es gibt einige Maßnahmen, die den Komfort sogar beeinträchtigen, weil sie beispielsweise den Lichteinfall, die Stehhöhe oder die Wohnfläche reduzieren. Das sind aber eher Ausnahmen, denn in der Regel gehen Energieverbrauchsreduzierungen und Komfortgewinn Hand in Hand. Ein gutes Beispiel sind größere, hochwertig verglaste Fenster. Sie dienen dem Lichtgewinn, helle Räume wiederum reduzieren den Stromverbrauch. Solche doppelten Vorteile ergeben sich auch durch Erneuerungen von Fassaden, Dach, Fußboden und Heizung sowie durch thermische Solaranlagen, Photovoltaikanlagen und Lüftungskontrolle.

Je nach persönlicher Motivation und finanziellen Mitteln sollten Sie Ihre nächsten Schritte kalkulieren. Es muss nicht der sofortige „Rundumschlag“ sein, sondern Sie können langfristig planen. Manchmal besteht freilich akuter Handlungsbedarf, weil Installationen schwächeln oder Feuchtigkeitsschäden behoben werden müssen. Damit ist der zeitliche Anfang der Aktionen vorgegeben und wir unterstützen Sie dabei, den Endzustand nach der Sanierung sowie die Kosten zu definieren. Mit professioneller Analyse und Planung lassen sich Kostenexplosionen vermeiden. Wir legen Ihnen den Unterschied zwischen energiesparenden und energiegewinnenden Maßnahmen genau dar. Darüber hinaus helfen unsere Fachleute Ihnen beim Ausschöpfen der passenden Fördermittel und Investitionszuschüsse der nationalen Förderbank KfW.

Keine Altbausanierung ohne Energieberatung!

Lassen Sie sich unbedingt professionell beraten, bevor Sie das Dach sanieren und dämmen, die Fassade sanieren, die Kellerdecke dämmen, Fenster austauschen oder andere energetische Maßnahmen in die Wege leiten. Leisten Sie sich eine zertifizierte Energieberatung – und nach Möglichkeit auch einen entsprechend spezialisierten Architekten – um möglichst planvoll in Ihr Gebäude und in mehr Energieeffizienz zu investieren. Gleiches gilt für den Hauskauf: Bevor Sie den Kaufvertrag für einen Altbau unterschreiben, sollten Sie bereits die Kosten für eine energietechnische Sanierung ermittelt haben. Sanierungs- und Ausbau-Investitionen lohnen sich besonders, wenn Sie ein „bescheidenes“ Haus in guter Lage mit trockener Rohbausubstanz günstig erwerben können.

Referenzobjekt Altbausanierung

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